Die Historie über das Gründungsrott der Schützengilde der Stadt Buxtehude von 1539 e.V.

Die Bezeichnung “Rott” oder “Rotte” ist im heutigen Sprachgebrauch kaum noch üblich, allenfalls unter dem Begriff
“Zusammenrotten”. In der Schützengilde der Stadt Buxtehude hat diese Bezeichnung eine jahrhunderte alte Tradition.
Dies gilt nur für die drei Rotts als historische Abteilungen, im Gegensatz zu den neueren Gruppen wie Damen- und
Jungschützenabteilung. Schon in der Schützenordnung über das Vogelschießen von 1609 heißt es, dass die
Schützen in Rotten zum Schießen antreten sollen.
Seit Jahrhunderten ist die Schützengilde in Rotts gegliedert. Der Grund hierfür ist nicht bekannt. Man nimmt an,
da die Stadt in drei Quartiere (Bezirke) gegliedert und drei Stadttore besaß, dass hier der Ursprung zu finden wäre.
Eine Uniform im eigentlichen Sinn gab es früher nicht. Man zog zum Schützenfest seinen guten, dunklen Anzug an
mit hohem Hut. Hieraus entwickelte sich später der schwarze Gehrock mit Zylinder.

Erst in der Rottversammlung am 15 Juli 1949 wurde beschlossen, dass infolge der Notzeit neben Gehrock auch ein
dunkler Zivilanzug erlaubt sein soll. Dieser setzte sich in den folgenden Jahren allgemein durch, während der Gehrock
verschwand.

Der Schweinslederne Band und die 1908 in der Zeitung veröffentlichte Chronik von H. Braune enthalten wenig konkretes
über die Rotts aus der Zeit vor ca. 1800. Dagegen sind ab 1810 noch zahlreiche Unterlagen vorhanden. Hierzu gehören
die Schützenlisten der drei Rotts aus den Jahren 1816 bis 1875, in denen die Mitglieder im Einzelnen aufgeführt sind.

Im Jahre 1816 hatte die Schützengilde 178 Mitglieder und war in drei nicht uniformierte Rotts gegliedert.
Jedes Rott hatte einen Kommandeur und einen Vertreter der Stadt, meist einen Senator. In folgenden Jahren zeigte es
sich, dass kaum zu unterscheiden war, wer zu welchem Rott gehörte. Auf Beschluss des Vorstandes von 1846 wurden
daher für die drei Rotts, weiße, grüne und rote Feldzeichen eingeführt, um eine bessere Ordnung beim Schießen und
den Umzügen zu ermöglichen. Leider ist nicht überliefert, wie diese Feldzeichen ausgesehen haben.

Im Jahre 1846 taten sich dann unverheiratete junge Schützen zusammen und bildeten ein weiteres, das uniformierte Rott.
Die Uniform glich in etwa der grünen Uniform des Hannoverschen Militärs. Eine ähnliche Entwicklung mit ebenfalls grüner
Uniform gab es in Tostedt. Die Gründe für die Bildung dieser uniformierten Rotts lagen wahrscheinlich im Patriotismus der
damaligen Zeit.

Einige Jahre später, im Schweinsledernen Band heißt es dazu über das Jahr 1852:
“Es hatten sich diesmal mehrere verheiratete Schützen uniformiert, die in starken Gliedern an der Spitze des Zuges
marschierend, eine Avantgarde bildeten, was indes vorher zu einigen Differenzen Anlass gab, da weder das
Junggesellencorps noch die übrigen schwarz gekleideten Rotten sie nicht vor sich aufmarschieren lassen wollten”.
1854 wurde durch Beschluss festgelegt, dass die uniformierten Schützen hinter den nicht uniformierten verheirateten
Schützen zu marschieren haben.

Am 13. Mai 1876 wurde dann in der Generalversammlung der Schützengilde folgender Beschluss gefasst:
1. Das Joppencorps soll künftig ein Joppenrott für sich bilden.
2. Es gibt damit künftig drei Rotts und zwar:
a) uniformiertes Rott
b) Joppenrott
c) Rot mit weiß, roten und grünen Abzeichen
Die Abzeichen waren danach praktisch überflüssig und durch blau/gelbe Schleifenbänder ersetzt worden.

Bei einem Aufmarsch vor dem 2. Weltkrieg nahm auch eine kleine Gruppe von meist wohlbeleibten “Schwarzen”
im Gehrock und Zylinder teil und der Vertreter der NSDAP meinte:
“was sind das für komische Zivilisten; die will ich in Zukunft nicht mehr sehen.

Nun das 3. Reich währte nur 12 Jahre, aber die “ Schwarzen “ gibt es immer noch.